Das nächste Game ist abgehakt. Jedes
Level wurde durchgerockt, jedes Gimmick gesammelt. Der Char kann vor
Gold im Säckel kaum laufen. Ausgeben is nich – Equip bereits auf
Maximum. Und jetzt? Leere! Das Gefühl ist ein altbekanntes. Viele
Gamer, die Spiele mit begrenztem Content zocken, kennen es. Bei einem
MMO kann das aber ganz genauso sein.
Dark Knight Friedbert weiß: Am Ende steht das Leid. |
Bei vielen Games ist das wie mit
Kartoffelsalat: Eine profane Grundzutat alleine macht noch keine
Laune, weder im Mund noch am Screen. Aber mit lecker Speck, Majo und
Gürkchen setzt man sich gerne dran. Wenn ihr jetzt Appetit bekommen
habt, bitteschön: ein gutes Rezept für einen schmackhaften Kartoffelsalat! Aber selbst die köstlichste Speise ist irgendwann
verdaut. Spätestens nach zwei Monaten jeden Tag Lieblingsessen zu
Mittag, schmeckt das nur noch nach Dünnpfiff.
Was mir aufgefallen ist: In ein
heftiges, dunkles Loch fiel ich vielleicht vor 10 Jahren zum letzten
Mal, nachdem ein Spiel durch war . Seitdem wurden sie kleiner,
Löchlein höchstens, sind nicht mehr so tief, wenn ich sie überhaupt
noch erreiche. Klar wird das einerseits daran liegen, dass einfach
nicht mehr die Zeit ist, Games ausgiebig zu zocken. Oftmals reicht es
nicht mal bis zum Abspann. Aber ist das wirklich der einzige Grund,
oder haben die Spiele selbst und die Spielkultur damit zu tun?
Wahnsinns Spiel mit Tristess nach dem Abspann: Skyrim. |
Explizit muss festgehalten werden: Es
gibt einfach mehr Games, die kein wirkliches Ende haben. MMOs
beispielsweise oder Simulationen, bei denen die Credits im Menü
abrufbar sind, nicht aber in einem echten Abspann auftauchen. Die
werden einfach unbemerkt langweilig, ganz nebenbei quasi. Das geht
auch phasenweise: Monate des exzessiven Durchnudelns von Counter
Strike wechseln sich mit Sequenzen ab, in denen einfach kein Bock da
ist, auf Deagle, M4 und Co.
Ein ganz subjektiver Eindruck
meinerseits aber ist: Die Titel, die ich in jüngerer Vergangenheit
angefasst habe, konnten einfach nicht packen. Entweder sind die so scheisse, dass man sie direkt wieder weglegt oder sie sind absoluter Durchschnitt und es gibt ein lahmes Schulterzucken, wenns vorbei ist. Immer mehr
Triple-A-Titel am Markt gleichen sich bis auf Nuancen, wie ein Klo
dem anderen. Immer seltener trauen sich die großen Studios auch mal
an Risikoproduktionen mit neuen Konzepten, bei denen nicht schon
vorher feststeht, ob es ein wirtschaftlicher Erfolg wird. Diese
Position besetzen heutzutage vornehmlich Indie-Entwickler.
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht
nachvollziehbar, schmälert die Vielfalt, die Spannung, muss ich
nicht mögen.
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