Google+ Gameschleuder: Gaming mit Oberlippenbart – und trotzdem sexy!

Samstag, 20. April 2013

Gaming mit Oberlippenbart – und trotzdem sexy!

Wann ich meinen ersten Kuss bekam? Kein Plan! Der schönste Geburtstag? Keine Erinnerung! Der Name meiner Haustiere? Vergessen! Mein erster Computer? Ein schwarzer Schneider CPC 464 mit Datasetten-Laufwerk. Als er mein Leben bereicherte, stand mein siebter Geburtstag kurz bevor.
Der Schneider konnte mehr, aber der Atari 2600 war DIE Gaming-Maschine.
Tja, das waren die 80er Jahre. Das Jahrzehnt, in dem richtige Männer Oberlippenbart trugen und dafür von den Frauen geliebt wurden. Tom Selleck in der TV-Serie Magnum war der Prototyp. Der Atari 2600 war gerade auf dem Markt und lies erahnen, dass eine neue große Sache in den Alltag der Menschen Einzug hält: Gaming!
Schon während einer spontanen Umfrage im Bekanntenkreis materialisierte sich eine wenig verblüffende Erkenntnis: Die meisten Zocker können bis in Details beschreiben, an welchem System sie die ersten Knöpfe drückten. Jedes Mal war die Erzählung erfurchtsvoll vorgetragen, mit gedämpfter Stimme, als wolle niemand riskieren, die Erinnerung zu verscheuchen.
Klar war das damals nicht mein CPC, sondern der vom Papa. Eine halbe Stunde hat das locker gedauert, bis ein Game geladen war. Aber es hat sich gelohnt. An grafischen Realismus war nicht die Spur zu denken – die Games haben dennoch fasziniert. Ich erinnere mich an Chopper, ein Game, in dem es darum ging, mit einem durch ein paar aneinandergereihte Pixel angedeuteten Helicopter Päckchen aufzusammeln, ohne die Wände zu berühren – zeitlos. An ein Werner-Game (dieser Werner), wo Teile für ein Motorrad zu sammeln waren, um damit eine Hindernisfahrt zu starten. War die Datasette (eine mit Computerdaten statt Musik bespielte Kasette) eingelegt, war erstmal Abendessen angesagt.
Wesentlich verbreiteter zu dieser Zeit jedoch war ein Gerät, das als "Brotkasten" in die Computergeschichte eingegangen ist: der Commodore 64 (C 64). Eine tolle Beschreibung der Fähigkeiten und Entwicklung gibts im 8-Bit-Nirvana. Für ihn entstanden Game-Klassiker, mit deren Namen viele Spieler noch etwas anfangen können: Oil Imperium, Barbarian, Silent Service, Bundesliga-Manager oder Castle Wolfenstein etwa.
Der C64-Nachfolger wurde – völlig überraschend – C65 genannt. Wegen der Firmenpleite Commodores ist er allerdings nicht mehr offiziell in den Handel gekommen. Ein paar Hundert haben es dennoch geschafft, in schweißnasse User-Hände zu gelangen. Für den Preis eines läppischen Kleinwagens kannste dir das Gerät ins Kinderzimmer stellen. Proof:
Dieser C65 brachte es bei Ebay auf ein Gebot von über 17.000 Euro.
Das Fazit: Männer, lasst euch Oberlippenbärte stehen! Und greift verdammt nochmal zu historischem Gerät! Mit köstlichem Gerstensaft und einem pikantem Herrenwitz auf der Pfanne, rülpsend und furzend Gegnerpixel schmetternd – kann es schönere Abende geben?
So frage er sein Weib – sie wird dich lehren, dem primitiven Schlendrian nachzuhängen. I´m out ...

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